Seit Beginn der Coronakrise erlebt der E-Commerce einen regelrechten Boom: Einzelhändler, welche hauptsächlich auf das Offline-Geschäft ausgerichtet waren, mussten sich mit dem beschleunigten, digitalen Wandel und insbesondere mit einer digitalen Marketingstrategie auseinandersetzen. Retail Media ist entsprechend für viele Händler heute schon fast existentiell wichtig geworden. Bei dieser Vermarktungstaktik wird der Verbraucher mit gezielter Werbung direkt während der Customer Journey angesprochen, um ihn zu einem Kauf anzuregen. Es ist also keine Überraschung, dass Retail Media ein explosives Wachstum an den Tag gelegt hat. Weltweit werden die Umsätze der Retail-Media-Branche mittlerweile auf rund 20 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das erwartete Wachstum in den nächsten fünf Jahren beläuft sich auf 50 Milliarden US-Dollar. Lernen Sie in diesem Artikel die Grundlagen von Retail Media und die damit verbundenen Vorteile für eine Marke kennen.

Was ist Retail Media konkret?

Der Grundgedanke hinter Retail Media ist, die Werbebotschaft direkt innerhalb der Customer Journey des Endkunden zu platzieren.

Daher kann Retail Media auch ein Omnichannel-Medium sein. Man unterscheidet die folgenden zwei Strategien:

• Retail Media in Geschäften, auch bekannt als Point of Sale Advertising (POS). Diese Art von Strategie besteht darin, physische Werbung in den Verkaufsstellen der Einzelhändler selbst zu positionieren. Dies geschieht über Anzeigen, die an verschiedenen Touchpoints angezeigt werden, z. B. wenn der Verbraucher seine Produkte im Geschäft über einen Scanner einliest, oder an der Kasse am Ende seiner "Customer Journey".
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• Digitale Retailmedien (oder E-Retail-Medien). Diese Marketingmassnahmen bestehen aus der Schaltung von Werbeanzeigen auf E-Commerce-Websiten von Einzelhändlern, die diese Werbeplatzierungen anbieten. 

Diese sich ergänzenden Marketingstrategien können dabei helfen, Verkäufe zu generieren oder bestehende Kunden zu binden, während gleichzeitig das Kundenerlebnis gepflegt wird, das rund um eine Marke geschaffen wird.

Wie hat sich Retail Media im Laufe der Jahre entwickelt?

Das Konzept von Retail Media ist nicht neu. Die "traditionelle" Retail Media ist bereits seit langem bekannt: Viele Einzelhändler bieten schon seit geraumer Zeit Möglichkeiten für Marken an, in ihren Filialen zu kommunizieren. 

E-Retail Media wurde Anfang der 2000er Jahre von Unternehmen wie Rakuten (seit 2005), CDiscount oder RueduCommerce eingeführt. Aber digitale Retail Media wuchs erst explosionsartig, als Amazon im Jahr 2010 Marken ein Auktionssystem für Werbeflächen auf seiner E-Commerce-Website zur Verfügung stellte (Amazon Advertising). Seitdem hat das Konzept sowohl in seiner physischen als auch in seiner digitalen Form einen langen Weg zurückgelegt und ist mit der digitalen Affinität der Zielgruppen gewachsen. 
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Positiv für Brands: Je mehr sich diese digitale Werbemöglichkeit entwickelt, desto mehr Daten können Einzelhändler den Werbetreibenden zur Verfügung stellen, die auf ihren Plattformen kommunizieren wollen. Das Ziel ist es, den Werbetreibenden dabei zu helfen, ihre Botschaften zu personalisieren, mehr Aufmerksamkeit auf ihre Marke zu lenken und zusätzliche Verkäufe zu generieren. 

Es gibt unzählige Möglichkeiten Daten zu aktivieren, um sicherzustellen, dass festgelegte Marketingziele während der Customer Journey einer Zielgruppe erreicht werden. 

Gute Gründe, eine Retail Media Strategie zu verfolgen

Eine Massnahme, die besonders gut auf die Erwartungen von Kunden und potenziellen Kunden abgestimmt ist.

Retail Media ist eine Werbetaktik, die sich sehr gut an die Erwartungen von Zielgruppen anpassen lässt. Sie ist wenig aufdringlich, persönlich und bietet eine optimale Nutzererfahrung für potenzielle Kunden. Viele Interessenten nutzen E-Commerce-Websites als Informationsquelle oder sogar als Vergleichsportal. Die Nutzer befinden sich also bereits in ihrem Kaufprozess. Werbeanzeigen, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, bieten Ihnen eine Hilfestellung bei ihrer Kaufentscheidung.

Unterschiedlichste Marketingziele über Retail Media erreichen

Ganz egal in welcher Branche - Retail Media ermöglicht die Generierung zusätzlicher Verkäufe. Diese Werbetaktik eignet sich aber auch für andere Marketingziele wie die Erhöhung des Bekanntheitsgrades, die Kundenbindung oder Drive-to-Store. Es ist jedoch zu beachten, dass sowohl die Segmentierungs- wie auch die Personalisierungsmethoden je nach Ziel angepasst werden müssen.

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Sehr genaue Targeting-Möglichkeiten

Unter allen Webmarketing-Strategien ist Retail Media zweifellos eine, die den Marketingteams den Zugang zu den granularsten Zielgruppen ermöglicht. Die Vermarkter von E-Commerce-Websites stellen ihren Werbekunden enorme Mengen an Kundendaten zur Verfügung. 

Es können Transaktions-, Deklarations- und Verhaltensdaten genutzt werden, die sowohl online als auch offline zur Verfügung stehen: Warenkorb, Standort, Produkttyp, Käuferprofil, Kaufmethode, Kaufhäufigkeit usw. Eine fein auf den Empfänger abgestimmte Werbebotschaft kann die Leistung der programmatischen Werbung so nochmal steigern.

Ein grundsätzlich ROI-orientiertes Kommunikationsmittel

Retail Media ist ein Werbekanal, der von "Natur" aus ROI-orientiert ist. Marketingbudgets können hiermit sehr effizient eingesetzt werden. Mithilfe von Retail Media können die wichtigsten Metriken von Werbekampagnen leicht nachverfolgt und das System kontinuierlich optimiert werden, sodass die Leistungen laufend gesteigert werden können. 

Eine sichere Werbemethode für die Marke

Marketing Manager, die Werbekampagnen durchführen, wissen nur zu gut, dass eine "brandsafe" Umgebung für eine Marke entscheidend ist. Bei einer Retail-Media-Strategie stellt sich dieses Problem nicht, denn die Webseiten der Händler auf denen kommuniziert wird, werden vom Werbetreibenden selbst ausgewählt. Dies stellt sicher, dass das Umfeld der Werbeanzeigen dem Markenimage nicht schadet.  

Eine clevere Strategie im Zeitalter von "Cookieless"

Dass sich die Welt des digitalen Marketings und der digitalen Kommunikation allmählich in Richtung "cookieless" bewegt, ist eine Tatsache. Cookies von Drittanbietern werden verschwinden und einige digitale Marketingstrategien untergraben. Retail Media wird jedoch von dieser Welt ohne Drittanbieter-Cookies nicht betroffen sein, denn bei einer Retail-Media-Strategie hat der Werbetreibende direkten Zugriff auf die 1st-Party-Daten der Website, auf der er kommunizieren möchte, wodurch die Verwendung von Drittanbieter-Cookies vermieden werden kann. 
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Schlussendlich steht und fällt jede Retail-Media-Kommunikation mit der Wahl der richtigen Strategie und deren konsequenter Ausführung. Dabei spielt die Wahl der richtigen Medienpartner und -vermarkter eine entscheidende Rolle.